Czernowitz Bukowina - Wo Menschen und Bücher lebten

 

Inhalt

Buchvorstellung
Texte: Deutsches Kulturforum östliches Europa

Mythos Czernowitz. Eine Stadt im Spiegel ihrer Nationalitäten

Mit Beiträgen von Martin Pollack, Helmut Kusdat, Ioan-Constantin Lihaciu, Andrei Corbea-Hoişie, Gaby Coldewey, Isabel Röskau-Rydel, Jurko Prochasko, Mariana Hausleitner und Sergij Osatschuk sowie einer Podiumsdiskussion mit Karl Schlögel, Eduard Weissmann, Sergij Osatschuk, Martin Pollack und Jurko Prochasko, Moderation: Georg Aescht

Czernowitz, das heute ukrainische Tscherniwzi (Чернівці), feiert im Oktober 2008 sein 600-jähriges Stadtjubiläum. 1408 erstmals schriftlich erwähnt, nahm der Ort seit der österreichischen Eroberung im 18. Jahrhundert eine rasante Entwicklung. Zwar sind zahlreiche Gebäude aus der k. u. k. Zeit erhalten geblieben, die Bevölkerung jedoch wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig ausgetauscht. Seit der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 nehmen viele Einwohner lebhaften Anteil an der Vergangenheit ihrer Stadt, die immer stärker auch zum Anziehungspunkt für Reisen wird. So bleibt das einstige »Babylon Mitteleuropas« lebendig, dessen habsburgische, jüdische, deutsche, polnische, rumänische und ukrainische Einflüsse die hier versammelten Texte beleuchten.

Bild»Die Reise nach Czernowitz lohnt, obwohl bei diesen Beschreibungen einige nostalgische Verklärung mitschwingt und manchmal ein süßlich-kakanischer Zuckerguss über eine Wirklichkeit gebreitet wird, die in Wahrheit nicht immer ganz so schön und prächtig und sicher nicht völlig konfliktfrei war. Die zahlreichen in Czernowitz und überhaupt in der Bukowina beheimateten Volksgruppen wie Ukrainer bzw. Ruthenen, Rumänen, Juden, Polen, Deutsche, Armenier, Ungarn, Lipowaner, Zigeuner – die Aufzählung ist keineswegs vollständig! – lebten eher nebeneinander als miteinander, in gegenseitiger Verträglichkeit ohne gegenseitiges Verständnis, wie es der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber für das benachbarte Galizien formulierte, aus dem er selbst stammte.«

Aus: Martin Pollack. Nach Czernowitz



 

Beiträge

  • Klaus Harer. Vorwort
  • Martin Pollack. Nach Czernowitz
  • Helmut Kusdat. Habsburgs Osterweiterung – das österreichische Czernowitz
  • Ioan-Constantin Lihaciu. Kunst und Kultur im alten Czernowitz. Zum kreativen Milieu einer Provinzmetropole
  • Andrei Corbea-Hoişie. Jüdisches und jiddisches Czernowitz
  • Gaby Coldewey. Die Deutschen in der Bukowina zwischen An- und Aussiedlung
  • Isabel Röskau-Rydel. Czerniowce – das polnische Czernowitz
  • Jurko Prochasko. Das Czernowitz meiner Großtante – das ukrainische Czernowitz
  • Mariana Hausleitner. Czernowitz/Cernăuți unter rumänischer Verwaltung 1918–1940 und 1941–1944
  • Sergij Osatschuk. Tscherniwzi – das Czernowitz von heute
  • Czernowitz – Mythos und Wirklichkeit

Diskussion mit Sergij Osatschuk, Martin Pollack, Jurko Prochasko, Karl Schlögel und Eduard Weissmann. Moderation: Georg Aescht

Anhang | Glossar | Zeittafel | Ausgewählte Literatur | Personenverzeichnis | Ortsnamenverzeichnis und Konkordanz | Abbildungsverzeichnis | Übersichtskarte Bukowina und Umgebung | Czernowitz-Stadtplan

Texte: Deutsches Kulturforum östliches Europa

Gelber Balken