Czernowitz Bukowina - Wo Menschen und Bücher lebten

 

Inhalt

ACADEMIA BALTICA

Seminar
mit dem Bukowina-Zentrum der Universität Czernowitz/Černivci//Чернівці und der
Europäischen Akademie Sankelmark vom 19. bis 21.Oktober 2007 in Sankelmark/Flensburg

Europa der Regionen: Die Bukowina

Zu den Grenzregionen des alten wie neuen Europa zählt die Bukowina zwischen Karpaten, Pruth und Dnjestr. Im Mittelalter war die Bukowina Teil des Fürstentums Moldau, 1775 gelangte sie an Österreich und wurde 1849 zum selbständigen Kronland. Während ihrer Zugehörigkeit zu Österreich fanden hier Ukrainer aus Galizien, Deutsche und deutsch- bzw. jiddischsprachige Juden neben den traditionell ansässigen Rumänen eine neue Heimat. Zusammen mit Polen, Armeniern und Ungarn schufen sie an der Peripherie der Habsburger Monarchie eine blühende Kulturlandschaft. In Czernowitz, der Hauptstadt der Bukowina, erschienen vor dem Ersten Weltkrieg Zeitungen in sechs Sprachen und drei Schriften.

1918 fiel die Bukowina an das Königreich Rumänien. Der Zweite Weltkrieg setzte der nationalen und kulturellen Vielfalt ein Ende. Nach dem Einmarsch der Roten Armee 1944 wurde die Bukowina zwischen der Sowjet-Ukraine und Rumänien aufgeteilt.

Jahrzehntelang war die Bukowina eine vergessene Landschaft im Osten Europas. Erst mit der Unabhängigkeit der Ukraine wuchs das Interesse an ihrer Geschichte und Kultur. Heute ist Černivci/Чернівці eine Stadt im Westen der Republik Ukraine, durch die Bukowina verläuft die Außengrenze der EU. Wir wollen die historische Entwicklung und die gesellschaftlichen Prozesse der Bukowina analysieren und wagen, eine gesamteuropäische Perspektive für die heute noch getrennte Region zu skizzieren. Tagungssprachen sind Deutsch, Ukrainisch und Russisch. Wir laden Sie ein!

Dr. Sergij Osatschuk
Bukowina-Zentrum der Universität Czernowitz
Dr. Christian Pletzing
Akademieleiter

BildTurm des Hauptgebäudes der Jurij-Fedkowitsch-Universität Czernowitz/Černivci/Чернівці,
erbaut als Residenz des griechisch-katholischen Erzbischofs. Foto: Ch. Pletzing









Programm:

  • Freitag, 19. Oktober 2007

ab 15:00 Uhr – Anreise
15.30 Uhr - Kaffee

16.00 Uhr - Begrüßung und Einführung. Dr. Christian Pletzing, Lübeck, Dr. Sergij Osatschuk, Czernowitz

16.30 Uhr - Die Bukowina – eine europäische Grenzlandschaft, Dr. Sergij Osatschuk, Czernowitz

18.00 Uhr - Abendessen

19.30 Uhr - Czernowitz – Cernăuţi - Černivci . Die Hauptstadt der Bukowina im Wandel der Zeiten, Dr. Kurt Scharr, Innsbruck




  • Samstag, 20. Oktober 2007

09.00 Uhr - Die ukrainische Nationalbewegung in der Bukowina, Prof. Dr. Oleksandr Dobrzhanskyj, Czernowitz

10.30 Uhr - Kaffee

11.00 Uhr - Czernowitz als Phänomen des emanzipierten Judentums, Natalia Schewtschenko, Czernowitz

12.30 Uhr - Mittagessen

15.00 Uhr - Cernăuţi. Die Rumänen der Bukowina, Dr. Illia Luchak, Czernowitz

16.15 Uhr - Kaffee

16.45 Uhr - Die Umsiedlung der Bukowinadeutschen 1940, Dr. Wasyl Cholodnyckyj, Czernowitz

18.00 Uhr - Abendessen

19.30 Uhr - Von der Bukowina nach Transnistrien. Die Region im Zweiten Weltkrieg, Dr. Mariana Hausleitner, München




  • Sonntag, 21. Oktober 2007

09.00 Uhr - Georg Drozdowski - Brückenbauer zwischen Czernowitz und Kärnten/Österreich, Mag. Udo Puschnig, Klagenfurt

10.30 Uhr - Kaffee

11.00 Uhr - Die Bukowina nach dem Zweiten Weltkrieg, Prof. Anatolij Kruglaschow, Czernowitz

12.30 Uhr - Schlussdiskussion

12.45 Uhr - Mittagessen, anschließend Abreise



Die Academia Baltica

Concordia domi foris pax - Eintracht im Innern und Friede im Äußern: Der Mahnung verpflichtet, mit der das Holstentor die Gäste Lübecks grüßt, leistet die Academia Baltica im Netzwerk der Völker und Staaten Mitteleuropas und des Ostseeraumes ihren Beitrag zu europäischem Miteinander. Die Dynamik des Ostseeraumes öffnet Europa neue Chancen. Mit ihrem Schwerpunkt „Baltic Transfer“ vermittelt die Academia Baltica Wissen und Erfahrung der nordischen Staaten und der neuen Mitglieder der Europäischen Union.

Colloquia Baltica

Die Colloquia Baltica der Akademie sammeln Beiträge zu Geschichte, Kultur und Gesellschaft an der Ostsee. Erschienen sind zuletzt: Dietmar Albrecht: Falunrot. Zehn Kapitel Schweden; Christian Pletzing (Hg.): Vorposten des Reichs? Ostpreußen 1933 bis 1945; Im Gedächtnis von Zeit und Raum, hrsg. von Christian Pletzing und Martin Thoemmes sowie Displaced Persons. Flüchtlinge aus den baltischen Staaten in Deutschland, hrsg. Von Christian und Marianne Pletzing. Die Bände sind broschiert und kosten 19,90 €, im Abonnement 14,95 €. Prospekte und Bestellungen beim Verlag Martin Meidenbauer, Erhardtstr. 8, 80469 München, Tel. 089-202386-03. info@m-verlag.net.

Anreise

Die Akademie Sankelmark liegt nahe der deutsch-dänischen Grenze 9 km südlich von Flensburg am Nordufer des Sankelmarker Sees. Autofahrer verlassen die Autobahn Hamburg-Flensburg an der Abfahrt Tarp in Richtung Sörup und halten sich gleich darauf am Kreisel auf der Bundesstraße 76 in Richtung Flensburg. Nach 6 km weist ein Schild linksab zur Akademie. – Bahnreisende fahren bis zum Bahnhof Flensburg, nehmen von dort ein Taxi (etwa 13 €) oder gehen ein Stück zu Fuß linkerhand den Hang aufwärts zur Haltestelle für den Bus nach Schleswig/Kiel oder Tarp/Eggebek. Die Akademie hat eine eigene Haltestelle.

Teilnahme

Die Gebühr für die Teilnahme beträgt 80,-- €, für Schüler, Studenten (bis 30 Jahre) und Arbeitslose 40,-- €. Der Zuschlag für ein Einzelzimmer beträgt 6,-- € pro Übernachtung. Für Teilnehmer aus der Ukraine beträgt die Gebühr 18,-- €, Schüler und Studenten aus der Ukraine zahlen 9,-- €. Im Preis enthalten sind die Kosten für Unterkunft und Verpflegung und das Programm. Gäste ohne Übernachtung zahlen die Hälfte der Tagungsgebühr. Anmeldeschluss ist der 5.10.2007. Mit der Bestätigung erhalten Sie nach dem Anmeldeschluss weitere Informationen zur Anreise und Unterbringung. Bitte zahlen Sie Ihren Teilnehmerbeitrag bei der Anreise. Erfolgt eine Abmeldung später als vier Tage vor Beginn der Tagung oder erscheinen Sie nicht, müssen wir Ihnen die entstehenden Kosten berechnen. Gästen aus der Ukraine können wir die Reisekosten erstatten. Wir bitten die Gäste, die Reisekosten so niedrig wie möglich zu halten und sich rasch zu melden. Das Seminar wird durch das Bundesministerium des Innern gefördert. Unsere Tagungsnummer ist 22-07.

Die Titelillustration zeigt den Turm des Hauptgebäudes der Jurij-Fedkowitsch-Universität Czernowitz/ Černivci, erbaut als Residenz des griechisch-katholischen Erzbischofs. Foto: Ch. Pletzing.




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